AxeWound sind eine Metal-/Hardcore-Supergroup, bestehend aus Mitgliedern von Cancer Bats (Liam Cormier), Bullet For My Valentine (Matthew Tuck), Glamour of the Kill (Mike Kingswood), Rise to Remain (Joe Copcutt) und Pitchshifter (Jason Bowld). Angestoßen wurde das Projekt Anfang des Jahres 2012 von Bowld und Tuck nach einer gemeinsamen Tour. Durch das prominente Line-Up war der Band von vornherein die Aufmerksamkeit der Metalszene sicher und das Debutalbum wurde mit großer Spannung erwartet. Jetzt ist es endlich soweit, mit Voltures ist der erste Output der Band veröffentlicht worden! Die Diskussionen sind bereits im vollen Gange. Nun ist das mit Supergroups immer so eine Sache, angesichts der prominenten Mitglieder werden die Erwartungen häufig so hoch geschraubt, dass sie einfach nicht erfüllbar sind. Deshalb verschwinden sie nicht selten auch sehr schnell wieder in der Versenkung. Ob AxeWound den an sie gerichteten Erwartungen gerecht werden können? Wir sind der Frage nachgegangen und die Ergebnisse lest ihr hier bei uns!
Das Album beginnt mit dem eponymen Opener "Vultures". Der Song startet sofort aggressiv ohne ein größeres Intro und punktet durch thrashige Riffs. Die Vocals von Liam Cormier passen wie die Faust aufs Auge, auch das Schlagzeugspiel weiss zu überzeugen. Am Ende gibt es noch einen melodischen Part und ein virtuoses Solo. Ohne Verschnaufpause geht es direkt weiter mit "Post Apocalyptic Party". Dieser besonders wilde Track wurde bereits im Vorfeld der Fertigstellung des Albums veröffentlicht und verkörpert die Attitüde der Band wie kein anderer auf der Platte. Die Gitarrenriffs sind hier sehr einfach gehalten, das macht sie jedoch wiederum eingängig. Interessant ist hier der Sprechteil von Matthew Tuck, welcher mit Akkorden unterlegt ist. Die Lyrics spielen mit der aktuell sehr präsenten Untergangsstimmung ("This is the final countdown!!"). Der Breakdown im letzten Drittel ist überragend und wird live sicherlich für die nötige Stimmung im Publikum sorgen. Die dritte Nummer, "Victim of the System", schafft es die beiden vorhergehenden noch einmal zu überbieten. Alles beginnt mit einer furiosen Drum-Spur, bevor dann wortwörtlich die Hölle losbricht. Die Vocals sind noch weitaus wütender, die Gitarrenriffs sind schnell und erzeugen eine böse Grundstimmung. Insgesamt handelt es sich hierbei um den härtesten Song auf dem ganzen Werk.
Mit "Cold" kommt nun erstmalig ein bisschen Ruhe in das Geschehen. Mit Effekten verzerrte Vocals machen den Anfang, die Background Vocals von Matthew Tuck erzeugen erstmals ein bisschen Bullet For My Valentine Flair. Das Main-Riff ist sehr minimalistisch gehalten, aber es bleibt im Kopf hängen. Während dem Verse ist der Gesang durchwegs aggressiv, der Chorus hingegen ist Ohrwurm gefährdend. Im Mittelteil gibt es zudem einen kleinen Breakdown. "Burn Alive" beginnt sehr langsam, steigert sich aber bereits im Intro. Der Song ist abermals sehr thrash-lastig und bewegt sich größtenteils im Mid-Tempo Bereich. Vom Aufbau her ist er sehr progressiv und entwickelt sich zu einem richtig guten Titel. Hervorzuheben sind hierbei teils heftige Double Bass-Partien, das eher ruhige Interlude und das vollkommen überzeugende Solo.
Mit "Exochrist" kommen wir zu einem Highlight von Voltures: Der Track beginnt langsam und klingt durch zweistimmige Gitarren, Vocals und dem Main-Riff sehr BFMV-lastig. Der Gesang von Cormier passt hier richtig gut dazu. Der Chorus ist sehr gelungen, auch der Drummer liefert wieder eine sehr starke Leistung ab. Im Vergleich zu den anderen Titeln des Albums ist dieser schon fast minimalistisch gehalten, das macht allerdings überhaupt nichts, denn er ist zwar einfach, aber gut! Bei "Collide" zeigen sich AxeWound sehr experimentierfreudig, denn dieser Song besteht zu weiten Teilen aus Piano und Streichern, partiell sind auch zweistimmige Gitarren zu hören. Das wirkt schon fast ein bisschen wie Power Metal. Leider ist dieser Versuch nicht so gut gelungen. Der Track plätschert die meiste Zeit nur vor sich hin und die melancholische Stimmung wirkt erzwungen. Auch das Outro ist viel zu lang gehalten. Das nun folgende "Destroy" gehört nicht gerade zu den Highlights des Albums: Die Nummer startet mit einer furiosen Drum-Spur und sehr tief gestimmten Gitarren. Hierdurch wird die eben erst erzeugt ruhige Phase mit einem Schlag beendet. Der Chorus ist sehr stumpf gehalten, es wirkt als ob die Band hier um jeden Preis aggressiv sein will, aber es nicht so recht schafft. Nach zwei kleinen Durchhängern ist die Tendenz dank Bloodmoney and Lies wieder steigend. Der Song ist sehr eingängig gehalten, Gitarren und Schlagzeug harmonieren sehr gut miteinander.
Den Schlusspunkt des Albums setzt "Church of Nothing". Schon das epische Intro weiß zu überzeugen, die Instrumente steigen klassisch nacheinander ein. Zunächst das Schlagzeug, dann der Bass und zuletzt die Gitarren. Auf einmal bricht die pure Gewalt los, die Bandmitglieder geben noch einmal alles. Das zweistimmige Solo ist sehr gelungen, allerdings ist das Outro enttäuschend und dem überwiegend guten Album nicht würdig.
Die Produktion von Voltures ist über jeden Zweifel erhaben. Alle Instrumente harmonieren perfekt miteinander, niemals bekommt der Hörer einen Soundbrei vorgesetzt. Die Gesangsleistung von Liam Cormier ist herausragend und muss dementsprechend honoriert werden, denn sie ist einer der Faktoren, die Voltures überhaupt erst so stark machen. Der sehr rohe Sound der Band liegt irgendwo zwischen Pantera, den frühen Killswitch Engage und einer Note Slipknot.
Summa Summarum: AxeWound haben eine starke, aber nicht überragende Metalscheibe vorgelegt. Bis auf zwei bis drei kleinere Durchhänger wissen alle Songs zu überzeugen. Dennoch ist diese Platte eher nichts für Anhänger von Bullet For My Valentine, denn Voltures klingt bis auf Exochrist komplett anders. Für eine Supergroup ist das wirklich eine bemerkenswerte Leistung, daher gibt es von uns 78 von 100 Punkten.
Score:
78% Gut.
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