Als Rhapsody of Fire im Sommer 2011 das neuste Album From Chaos to Eternity veröffentlichten, da schien die Welt für die Fans der Band noch märchenhaft heil und völlig in Ordnung zu sein. Eine angekündigte ausgiebige Tour, viele wartende Fan-Specials und ein Auftritt auf dem weltbekannten Wacken Open Air ließen die Herzen all der fanatischen Massen da draußen in Freude entflammen. Doch plötzlich kam der Split. Nein, leider kein Bananensplit oder die schöne Stadt gleichen Namens in Kroatien. Stattdessen las man überall die Meldung, dass Mitbegründer und kreativer Mastermind Luca Turilli die Band verlassen habe.
Als wir dann vor ziemlich genau einem Jahr mit Sänger Fabio Lione darüber sprachen, da war das Thema noch eine ziemlich heikle Angelegenheit. Zwar gingen die Musiker in Freundschaft auseinander, aber wie reagierten die Fans darauf, dass Luca sogleich nach Verlassen der Truppe eine neue Rhapsody-Band gründete? Was soll man davon halten? Ist das ein alternatives Angebot zum Sound von Rhapsody of Fire, oder möchte Luca nur den geschichtsträchtigen Namen "Rhapsody" nutzen können? Was bietet Luca Turilli's Rhapsody soundtechnisch? Wo sind die Unterschiede zu Rhapsody of Fire und warum konnte Luca nach Vollendung der zehn Alben lastigen Fantasysaga nicht mit Rhapsody of Fire diesen von ihm nun angefangenen Weg beschreiten? Fragen über Fragen, die sich die Fans gestellt haben ...
Nun kam Luca Turilli's Rhapsody im Zuge der Ascending to Infinity Tour für eine allererste Show in die verregnete Hansestadt. "Ascending to Infinity" - Das klingt doch schon verdammt episch, oder? Was dann wohl den noch zu gewinnenden Zuschauern auf der Bühne geboten wird? Da der Sound der Band sich - wie es das Bandmotto mit „Born to sound cinematic“ schon dezent andeutet - unter anderem an der Filmmusik orientiert, galt es, nicht nur ein Erlebnis für die Ohren, sondern auch gleichzeitig für die Augen zu erschaffen. Gesagt, getan! Schon lange im Vorfeld war Luca unter Mithilfe einer amerikanischen Produktionsfirma damit beschäftigt, für die nach Unterhaltung lechzenden Augen der Konzertgänger Videoclips anzufertigen, die nun während der Tour begleitend zur Show abgespielt wurden. Dazu kamen dann on Stage noch einige theatralische Einlagen, wie zum Beispiel eine spektakuläre Lichtshow mit neonblauen Kostümen und Tänzern.
Aber wie kam dieses Konzept bei den Fans bisher an? In Hamburg war der Besucherandrang vergleichsweise zurückhaltend. Das mag vielleicht am Wetter liegen, denn jetzt wo sich die Sonne schon so früh verabschiedet, oder gar nicht erst auftaucht, bleibt man vielleicht doch lieber mal zu Hause. In Italien und Spanien sah es zumindest völlig anders aus. Da waren die Fans so begeistert, dass die Massen gar nicht mehr aufhören konnten vor Freude zu schreien. In Deutschland hingegen äußerten sich erste Kritiken, der neue Rhapsody-Sound sei einfach zu technisch. Aus spielerischer Hinsicht sicherlich genial, aber für das Durchschnitts-Ohr der Zuhörerschar vielleicht doch zu komplex? Die Zeit wird es zeigen.
In diesem Sinne, viel Spaß beim Gucken!
Moderation: Arne Luaith; Fotografie: Arne Luaith; Kamera: Alexander Kipke
Wer in das aktuelle Album „Ascending to Infinity“ von 2012
reinhören möchte, kann dies hier tun:
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Kommentare von Besuchern
3. Januar 2013, 2:48 Stefan sagt:
Habt ihr Luca die Mundwinkel hochgetackert? Nee, nur Spasss... Habe sie in Bochum gesehen. Der Sound in der Matrix war wie immer schrottig, aber die Band und Luca im besondern waren mit Leib und Seele dabei und noch ein wenig mehr. Wer Symphonic Metal mag, kommt an Rhapsody nicht vorbei, ganz gleich ob LT's... oder ...of Fire. Keep on doing what you like. I'm sure I will love it!
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Kommentare von Besuchern
Stefan sagt: