Interview: Liveware

Man sollte glauben, dass mit Musik mittlerweile alles gesagt wurde, was es zu sagen gibt, dennoch finden sich nach wie vor neue musikalische Perlen ein, die einem für Tage nicht aus dem Kopf gehen und beim wiederholten Hören immer noch Gänsehaut erzeugen. So sollte Musik im Idealfall sein. Ob sie dabei den Zahn der Zeit trifft ist indes komplett egal, geht es nicht darum was Musik in uns auszulösen vermag, anstatt einfach nur "in" zu sein und mit der Masse schwimmen zu können? Viele Menschen scheinen das nach wie vor nicht kapiert zu haben und geben sich somit dem seichtesten Schund hin, nur um nicht nachdenken zu müssen und sich berieseln zu lassen. Ja, Musik kann auch zum Nachdenken anregen und dabei Emotionen wecken; wie im Falle von Liveware, die aus dem unscheinbaren Örtchen mit dem Zungen brecherischen Namen Oer-Erkenschwick kommen, schaffen das bei mir nach monatelanger Heavy Rotation immer noch, und so lag es nahe, schleunigst ein Konzert des Sextetts zu besuchen. Und ich wurde nicht enttäuscht, die Jungs schafften es tatsächlich ihr grandioses und facettenreiches Debüt A Look Inside The Mirror mühelos auf die Bühne zu hieven und dabei noch ganz locker die ein oder andere Cover-Version großer Progressiv-Bands wie Genesis aus dem Ärmel zu schütteln. Und nachdem ich die siebenstündige Reise auf mich nahm, ließ ich mir natürlich auch ein Interview mit Sänger David, Keyboarder Lukas, Drummer Matthias, Bassist Max und den beiden Gitarristen Andi sowie Christoph nicht entgehen, zu dem sie tatsächlich in voller Belegschaft angetreten sind. Dabei vertieften wir unser erstes Interview und die Truppe erläutert mir endlich den Inhalt ihrer teils bedrohlichen und tiefgründigen Texte, erzählt vom Dreh ihres Videos zu dem Ohrwurm "Dreams Of May", vom Sieg beim WDR 2 Musikclub Contest, dem Problem mit Plattenlabeln und natürlich was sie im Leben abseits der Bühne so treiben. Viel Spaß beim Hören!
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